deutscher Politiker; Oberbürgermeister von Stuttgart 1911-1933
* 15. Mai 1868 Stuttgart
† 6. Dezember 1952 Stuttgart
Wirken
Karl Lautenschlager wurde am 15. Mai 1868 in Stuttgart als Sohn des dortigen Rechtsanwaltes und Bankdirektors L. geboren. Er studierte in Tübingen und Leipzig Rechtswissenschaften und trat dann in den höheren württembergischen Verwaltungsdienst ein. Nachdem er zuletzt Regierungsrat bei der Stadtdirektion Stuttgart gewesen war, wurde er 1911 zum Oberbürgermeister von Stuttgart gewählt. Auf Grund der neuen Verhältnisse wurde dann L. 1921 abermals, und zwar bis 1931, wieder gewählt. Bei seinen dritten Wahl, im April 1931, wurde er auf weitere 15 Jahre gewählt und zwar mit 115 135 Stimmen gegen den Kandidaten der Nationalsozialisten, Dr. Strölin, der 25 808 Stimmen erhielt.
Grosse Verdienste hat sich L. erworben durch die Förderung der Entwicklung Stuttgarts zur modernen Grosstadt, durch die tatkräftige Förderung der Kunst, des Gewerbes, insbesondere auch des Kunstgewerbes, sowie der Industrie, weiter durch die Förderung des Eisenbahn-, des Lust- und des Schiffahrtsverkehrs (Flughafen Stuttgart-Böblingen, Neckarkanalisierung) und durch die Förderung des Siedlungswesens. 1911 hatte Stuttgart 290 000 Einwohner, 1932: 405 000 (1939: 496 000, 1946: 414 000).
Infolge der Einsetzung eines Stadtkommissars in Stuttgart durch die Nationalsozialisten schied L. am 18. 3. 1933 aus seinem Amt, das er ...